Fotowalk an der Alster

Fotowalk an der Alster mit Cat

Bei diesem Fotowalk an der Alster bin ich mit Cat ein wenig im Sonnenschein umhergetingelt und habe schöne Locations gefunden, um mit meinen manuellen Objektiven von Meyer-Optik-Görlitz an meiner Nikon D800 zu experimentieren. Das manuelle Arbeiten mit Objektiven erfordert einen anderen Arbeitsablauf. Es ist langsamer, konzentrierter und erscheint erstmal rückständig, macht aber auch einen tierischen Spaß dieses “Retrogefühl” auszukosten. Spätestens bei Sichtung der Ergebnisse weiß man aber, welchen Reiz es ausübt. Man hat ein wenig das Gefühl Fotografie zu betreiben, wie sie gedacht ist. Aber es sind die Ergebnisse und nicht der Workflow oder die Handhabe der Objektive, die dieses Gefühl erzeugen. Das Fotografieren mit manuellen Objektiven verlangt dem Fotografen ein wenig mehr Aufmerksamkeit in punkto Schärfeabgleich ab. Persönlich würde ich nicht sagen, wie schon oft gelesen, dass es beim Komponieren hilft oder eine ruhigere Form der Fotografie ist. Das liegt aber wohl daran, dass die Arbeit mit Menschen vor der Kamera immer in etwa von der Geschwindigkeit gleich abläuft.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Leute reagieren, sobald man die Kamera auf ein Modell hält. Es spielt dabei gar keine Rolle, wie aufwändig diese Shootings  begangen werden, aber sobald sich jemand ein wenig vor einer Kamera in Pose wirft, scheint das Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Im Selfi-, Handy und Deppenszepter Zeitalter verwundert mich das immer aufs Neue. Es mag ja interessant sein, jemandem dabei zuzusehen, während er Fotos macht, aber die Abschätzigkeit mit der einem häufig begegnet wird ist mindestens befremdend. Schließlich sehen wir doch überall Fotos von hübschen Menschen aller Form und Couleur, die sich mal mehr, mal weniger in Pose geworfen haben. Diese müssen ja auch irgendwo entstanden sein. Es mag zum Einen vielleicht die eigene Unsicherheit im Umgang mit der Situation und vielleicht auch ein gewisser Neid sein, aber es zeugt auch von einer Beobachtung, die ich schon häufiger in letzter Zeit gemacht habe: es gibt eine zunehmende Distanzlosigkeit, als wären alle immer kommentarberechtigter Teil von allem. Dabei überschätzen viele ihre Beobachtungs- und Teilnahme-Kompetenz.

Davon haben wir uns aber nicht abhalten lassen und tolle Bilder geschöpft und das Licht, Location und Wetter ausgereizt, wenn wir auch irgendwann wieder etwas Abgeschiedenheit einer Seitenstraße gesucht haben. Das hat uns aber auch einen schönen Hintergrund beschert, der in seinen Resultaten ein wenig an die Westküstenfotografie Amerikas erinnert.

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